Bevor Ansgar Dressler die Leinwand berĂ¼hrt, taucht er tief in seine eigene GefĂ¼hlswelt ein. Seine Kunst ist kein kalkulierter Prozess, sondern eine rohe, intuitive Ăœbersetzung dessen, was in ihm brodelt – von ekstatischer Freude bis hin zu aufgestauter Wut. Um sich in diesen Zustand zu versetzen, wählt er zu Beginn Musik, die seine aktuelle Stimmung widerspiegelt
und ihn in den kreativen Fluss bringt.
Dann beginnt die Entladung. Mit voller körperlicher Präsenz lässt Dressler seine Emotionen direkt in die Farben flieĂŸen. Er wirft, spritzt und tropft die Farbe mit roher Intensität auf die Leinwand, mal kontrolliert, mal ungestĂ¼m. Jeder Schwung, jeder Aufprall ist ein Ausdruck innerer Impulse – ein Tanz zwischen explosiver Energie und tiefer Reflexion.
Der Prozess ist ungezähmt, doch keineswegs ziellos. Dressler fĂ¼hrt die Farbe nicht nur mit dem Pinsel, sondern mit seinem ganzen Körper. Wut entlädt sich in kräftigen, impulsiven Bewegungen, während Momente der Klarheit eine fast schwebende Leichtigkeit erzeugen. So entstehen die "Spirits" – kraftvolle, schwebende Formen und Struturen,
die die rohe Essenz seiner Emotionen einfangen.
In den letzten ZĂ¼gen des Werks bringt er mit gezielten Akzenten Ruhe in das Chaos, ohne es zu zähmen. Es ist dieser Kontrast aus wilder, ungefilterter Kraft und tiefem inneren Gleichgewicht, der seine Kunst so lebendig macht. Seine Werke sind keine Abbilder – sie sind Emotion in ihrer reinsten Form.